Projektträger für "Horizonte" gesucht

REGIO AKTIV Ideenwettbewerbe für Angebote zur beruflichen Integration

 

Im Rahmen der REGIO AKTIV Ideenwettbewerbe „Harzlicht“ und „Horizont“ ruft der Landkreis Harz interessierte Projektträger auf, Vorschläge einzureichen. Im Projekt „Harzlicht“ werden Arbeitslose, die länger als zwei Jahre arbeitslos und in der Regel über 35 Jahre alt sind oder gesundheitliche beziehungsweise psychische Beeinträchtigungen oder Behinderungen haben, bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt oder in eine Ausbildung unterstützt. Zielgruppe des Projekts sind Personen, die eine Therapie abgeschlossen haben. Der Projektstandort soll sich in der Stadt Oberharz am Brocken nahe des Suchtmedizinischen Zentrums des Diakonie-Krankenhauses Elbingerode befinden.

 

Im Projekt „Horizont“ werden Personen mit Migrationshintergrund, die bereits einen Integrationskurs absolviert haben und lediglich über ein Sprachniveau von A2 oder weniger verfügen, bei der Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt oder in eine Ausbildung unterstützt. Das Projekt soll gleichzeitig an den Standorten Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode umgesetzt werden mit einer Klassenstärke von jeweils 15 Teilnehmenden.

 

Die Projekte starten am 1. Januar 2026. Grundlage für die Durchführung der Wettbewerbe und die Umsetzung der Projekte ist die Richtlinie REGIO AKTIV. Finanziert werden sie aus Mitteln der Europäischen Union, des Landes Sachsen-Anhalt und der Kommunalen Beschäftigungsagentur Jobcenter Landkreis Harz.

 

Näheres und die erforderlichen Unterlagen, Kriterien für die Auswahl und Bewertung der Projektvorschläge werden unter „Aktuelles“ auf www.kreis-hz.de bereitgestellt. Die Vorschläge sind bis zum 4. September 2025 einzureichen.

Für Rückfragen steht Stefanie Oelmann, Regionale Koordinatorin für Arbeitsmarktpolitik im Landkreis Harz, telefonisch unter 03941 5970-4216 oder per E-Mail an arbeitsmarkt@kreis-hz.de zur Verfügung.

 

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


AOK Niedersachsen hat 2024 ein Defizit von 170 Millionen Euro eingefahren

Die GKV in Deutschland hat im vergangenen Jahr ein Defizit von insgesamt 6,6 Milliarden Euro verbucht


Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) Niedersachsen hat in 2024 ein hohes Defizit von 170 Millionen Euro eingefahren, teilte die Krankenkasse nach einer Sitzung des Verwaltungsrates mit. "Die Einnahmen in der gesetzlichen Krankenversicherung reichen nicht mehr aus, um die überproportional gestiegenen Ausgaben zu decken", sagte Christoph Meinecke, Verwaltungsratsvorsitzender für die Arbeitgeberseite. Die AOK Niedersachsen hatte in 2023 sogar ein Defizit von 182 Millionen Euro verbucht.

Denn "der Staat greift rechtswidrig in die Sozialkassen, um Staatsausgaben zu finanzieren, die ordnungspolitisch aus Steuermitteln finanziert werden müssten", erklärt Meinecke, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN). "Die Beitragszahler sind hier wieder einmal die Dummen."


Und angesichts der prekären Lage der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) in Deutschland mit einem Defizit von insgesamt 6,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr sei es unverständlich, wie "hartnäckig" hier der Bund seine Verantwortung für die Finanzierung von Behandlungskosten für Bürgergeldbezieher ignoriere.


Die Gesamtkosten der AOK Niedersachsen, zu denen neben Leistungsausgaben auch Verwaltungskosten und freiwillige Leistungen etwa für Zahnreinigungen, Auslandsimpfungen oder Osteopathie gehören, erhöhten sich nach Angaben einer Sprecherin der AOK um 4,2 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro.

Auch hätten sich die Leistungsausgaben um 5,4 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro zugenommen, so die Krankenkasse. Davon entfielen 3,8 Milliarden Euro auf Krankenhausbehandlungen, 2 Milliarden Euro auf die Versorgung mit Arzneimitteln und 1,8 Milliarden Euro auf die ambulante ärztliche Versorgung. Hier sind alle Ausgabenbereiche im Jahr 2024 teurer geworden.

"Es ist eine Milchmädchenrechnung, wenn der Bund meint, ein vorgezogener Bundeszuschuss in den Gesundheitsfonds oder zwei Darlehen aus dem Bundehaushalt würden reichen, um der überstrapazierten GKV zu helfen", erklärte der Verwaltungsratsvorsitzende der AOK Niedersachsen für die Arbeitnehmerseite. Und Lars Niggemeyer vom DGB Niedersachsen sagte: "Zur Stabilisierung der Krankenversicherung braucht es echte Reformen." Der Bund müsse versicherungsfremde Leistungen vollständig aus Steuermitteln bezahlen.


Der Beitragssatz der AOK Niedersachsen liegt insgesamt bei 17,3 Prozent, davon 2,7 Prozent als Zusatzbeitrag. Dieser Zusatzbeitrag sei unter dem Durchschnitt aller gesetzlichen Krankenkassen, so der AOK-Vorstandschef Jürgen Peter. Über die Höhe des Zusatzbeitrags im Jahr 2026 will der Verwaltungsrat im Dezember entscheiden. Die Krankenkasse habe zuletzt weitere Versicherte hinzugewonnen, hieß es.

 

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


In Niedersachsens Kliniken werden 2025 insgesamt 316 Millionen Euro investiert


In der ersten Sitzung des Planungsausschusses des Jahres stehen traditionell die Krankenhausförderung und das Investitionsprogramm im Vordergrund der Beratungen.


Insgesamt investiert das Land Niedersachsen in diesem Jahr 316 Millionen Euro in 30 Baumaßnahmen in niedersächsischen Krankenhäusern.

Davon werden 14,6 Millionen Euro für steigende Baupreise in zwei Projekten zur Verfügung gestellt.

Mit einem Volumen von 293,9 Millionen Euro werden 28 Projekte nach Baufortschritt weiterfinanziert. Ferner investiert das Land 7,5 Millionen Euro in kleinere Bauvorhaben und die Erstanschaffung medizinisch-technischer Großgeräte an verschiedenen Standorten in Niedersachsen.


„Wir leisten damit einen entscheidenden Beitrag zu einem flächendeckenden und modernen stationären Angebot für die Bürgerinnen und Bürger“, so Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi.

Das diesjährige Investitionsprogramm des Landes sieht nach § 9 Abs.1 Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) folgende größere Projekte vor:


  • Braunschweig, Städtisches Klinikum, Betriebsstellenzusammenführung 3 auf 2 Standorte, 2. & 3. Bauabschnitt 15,0 Mio. Euro
  • Königslutter, AWO Psychiatriezentrum, Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie, 5,0 Mio. Euro
  • Duderstadt, Krankenhaus St. Martini, Neukonzeption interdisziplinäre OP-Einheit und Pflege-Fachdisziplinen, 8,0 Mio. Euro
  • Hannover, Klinikum Siloah, Neubau der Zentralapotheke, 5,0 Mio. Euro
  • Hannover, Vinzenzkrankenhaus, Neubau & Umbau Pflege, Sanierung Funktionstrakt, 6,0 Mio. Euro
  • Gehrden, Klinikum Robert Koch, Teilneubau, 15,1 Mio. Euro
  • Wunstorf, KRH PsychiatrieNeubau zentrales Stationsgebäude und Allgemeinpsychiatrie, 24,0 Mio. Euro
  • Hildesheim, St. Bernward-Krankenhaus, Neubau Eltern-Kind-Zentrum, 5,0 Mio. Euro
  • Buchholz, Krankenhaus Buchholz und Winsen, Reorganisation Pflege und interdisziplinäre ZNA. 8,0 Mio. Euro
  • Rosengarten, Krankenhaus Ginsterhof, Erweiterung und Sanierung, 2. Bauabschnitt, 5,9 Mio. Euro
  • Lüneburg, Städt. Klinikum, Ersatzbettenhaus, Geburtshilfe, Neonatologie, 18,0 Mio. Euro
  • Bremervörde, Ostemed, Einhäusigkeit Ostemed-Kliniken, 5,0 Mio. €
  • Rotenburg, Agaplesion Diakonieklinikum. Eltern-Kindzentrum und Konzentration der OP-Abteilung, 5,0 Mio. Euro
  • Stade, Elbeklinikum, Ersatzneubau Pflege, 15,0 Mio. Euro
  • Stade, Elbeklinikum, Ausbau der Krankenpflegeschule, 3,1 Mio. Euro
  • Stade, Klinik Dr. Hancken, Neubau der bildgebenden Diagnostik und der Pflege, 1. Bauabschnitt, 7,0 Mio. Euro
  • Delmenhorst, Delme Klinikum, Zusammenlegung JHD-Klinika Deichhorst und Mitte am Standort Deichhorst, 2. Finanzierungsabschnitt, 52,0 Mio. Euro
  • Oldenburg, Pius-Hospital, Nachtrag Umstrukturierung OP/Ersatz F-Flügel, Sanierung Intensiv, Gyn-OP, Zentrale Umkleide, 7,6 Mio. Euro
  • Oldenburg, Klinikum, Erweiterungsbau Ost - ZNA, OP, Intensiv-IMC, Pflege, Aufnahmestation, 18,0 Mio. Euro
  • Osnabrück, Kinderhospital, Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Intensiveinheit, 2,0 Mio. Euro
  • Osnabrück, Marienhospital, Zusammenschluss PKO, 10,0 Mio. Euro
  • Westerstede, Ammerlandklinik, Neu- und Umbaumaßnahme Ammerlandklinik, 25,0 Mio. Euro
  • Cloppenburg, St.-Josefs-Hospital, Sanierung und Erweiterung St.-Josefs-Hospital, 1. Bauabschnitt, 1. und 2. Teilabschnitt, 3,5 Mio. Euro
  • Friesoythe, St.-Marien-Hospital, Neubau ITS/IMC, Zentralisierung OP und Verlagerung ZSVA, 3,3 Mio. Euro
  • Lingen, St. Bonifatius Hospital, Neubau und Sanierung der Pflege- und Funktionsbereiche, 4. Bauabschnitt, 7,0 Mio. Euro
  • Papenburg-Aschendorf, Marienhospital, Neu- und Umbau ITS und IMC, Neuordnung der Pflege- und Funktionsbereiche, 2. Bauabschnitt, 4,0 Mio. Euro
  • Wildeshausen, Johanneum, Neubau Intensivpflege und Umstrukturierung OP-Abteilung, 4,0 Mio. Euro
  • Georgsmarienhütte, Franziskushospital, Umstrukturierung und Erweiterung Zentral OP, 9,0 Mio. Euro
  • Damme, Krankenhaus St. Elisabeth, Neubau Zentrale Notaufnahme, 6,0 Mio. Euro
  • Krankenhaus Wittmund, Nachtrag Neustrukturierung des Pflegebereichs, 7,0 Mio. Euro


Des Weiteren stand die regelhafte Fortschreibung des Krankenhausplans auf der Tagesordnung. Das Gremium befindet hier über Anträge zur Aufnahme von neuen Stationsbetten, die Umwidmung von Krankenhausbetten innerhalb von Fachabteilungen oder die Herausnahme von nicht betriebenen Betten.

Nach Unterrichtung und Beteiligung des Landtages wird sich im nächsten Schritt das Kabinett mit den Investitionsvorhaben, die der Krankenhausplanungsausschuss vorbereitet hat, befassen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Landesregierung ist das Verfahren mit der Veröffentlichung der Fördersummen im Niedersächsischen Ministerialblatt abgeschlossen. 

 

Hintergrundinformationen:

Der Krankenhaus-Planungsausschuss

Neben dem für Gesundheit zuständigen Ministerium sind im Krankenhausplanungsausschuss des Landes die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsen, die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft, die Verbände der gesetzlichen Krankenkassen in Niedersachsen, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, der Landesausschuss des Verbandes der privaten Krankenversicherung sowie - mit beratender Stimme - die Ärztekammer Niedersachsen, die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen und das für Hochschulen zuständige Wissenschaftsministerium vertreten. Nach dem Niedersächsischen Krankenhausgesetz sind mit den unmittelbar Beteiligten bei der Aufstellung und Fortschreibung des Krankenhausplans und bei der Aufstellung des Investitionsprogramms einvernehmliche Regelungen anzustreben.

 

Baufachliche Prüfung

Die baufachliche Prüfung wird im Niedersächsischen Landesamt für Bau und Liegenschaften (NLBL) vorgenommen. Am Ende der Prüfung werden die förderfähigen Kosten festgestellt. Auf dieser Basis kann der Krankenhaus-Planungsausschuss dann darüber beraten, in welcher Höhe eine Investitionsförderung des Landes für das entsprechende Krankenhaus-Projekt bereitgestellt werden kann.

 

Investitionsprogramm

Nach § 5 Niedersächsisches Krankenhausgesetz (NKHG) wird das Investitionsprogramm vom Fachministerium jeweils für ein Haushaltsjahr aufgestellt und von der Landesregierung beschlossen. Nach § 3 Abs. 1 S. 4 NKHG berät der Planungsausschuss das Fachministerium bei der Aufstellung des Investitionsprogramms.


 Ute Micha, PreDiNo, Sogrid Lappe, HaWo


Das kann nicht gut gehen!

Jeder vierte Hausarzt will hinschmeißen

Versorgungsnetz der Hausärzte hat jetzt schon immense Lücken


Das Versorgungsnetz mit Hausärzten hat jetzt schon immense Lücken. Und in den nächsten fünf Jahren könnte es noch mehr reinhauen. Das ist doch ein Alarmsignal, schriller geht es nicht! Denn jeder vierte Hausarzt will in den nächsten fünf Jahren hinschmeißen. Das belegt eine aktuelle Umfrage der Bertelmann-Stiftung und der Universität Marburg. Es ist bekannt, dass schon mehr als 5 000 Hausarztstellen unbesetzt sind - und es könnte noch viel schlimmer kommen: "Die Zahl könnte sich binnen fünf Jahren verdoppeln", heißt es von der Stiftung.

Die Gründe liegen auf der Hand: ständiger Dauerstress, Überstunden und eine überbordende Bürokratie - das ist Wahnsinn!

Hausärzte arbeiten lt. Bertelsmann-Studie im Schnitt 52 Stunden, manchmal sogar 60 Stunden wöchentlich - zehn Stunden mehr als Arbeitnehmerinnen und -nehmer in einem Durchschnittsjob in Deutschland. Da wundert es nicht, dass viele von ihnen aussteigen wollen. Die Forderung ist klar: weniger Bürokratie und eine Verringerung der Wochenarbeitszeit bis 2030 um zweieinhalb Stunden.

Das bedeutet für die Patientenversorgung laut Uwe Schwenk, Direktor bei der Bertelmann-Stiftung: „es kommt nun darauf an, wie viel Zeit dem Hausarzt und der Hausärztin effektiv für die Arbeit am Patienten zur Verfügung steht". Denn: Bürokratie frisst zu viel Zeit! Bereits jetzt wenden Hausärzte rund 80 Prozent ihrer Arbeitszeit für Sprechstunden und Hausbesuche auf - der Rest geht für Papierkram, Fortbildung und Organisation drauf! Und erschwerend kommt noch hinzu: Wer zum Facharzt will, muss erst von seinem Hausarzt eine Überweisung einholen - wie soll das gehen, da jetzt schon die Hausarztpraxen überlaufen sind.

Dazu sagte Schwenk weiter: "Wenn Hausärztinnen und Hausärzte diese Aufgabe übernehmen, kostet das jedoch Zeit - deshalb wird es wichtig sein, sie gleichzeitig an anderen Stellen so viel wie möglich zu entlasten."

Und die Lösung? Mehr Digitalisierung - aber funktionierende! Ein Viertel der Hausärzte klagt bereits heute über tägliche Softwareprobleme, die den Alltag lahmlegen.

Zudem sollen nichtärztlichen Berufsgruppen wie medizinische Fachangestellte und Pflegekräfte mehr Aufgaben übernehmen. Eine Maßnahme, die laut Umfrage sieben von zehn Hausärztinnen und -ärzten befürworten.

Für die Erhebung befragte das Infas-Institut im Auftrag der Bertelmann-Stiftung und der Universität Marburg fast 3 700 Hausärzte in Deutschland. Die Umfrage lief von November 2024 bis Februar 2025 und ist nach eigenen Angaben repräsentativ.


Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


Hannover: Starker Anstieg pflegebedürftiger Menschen bis 2042

Stadt baut parallel soziale Infrastruktur in den Quartieren auf


Laut eines aktuellen Berichtes der Landeshauptstadt Hannover (LHH) wird bedingt durch den demographischen Wandel die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen in der Stadt bis 2042 um 16,5 Prozent auf rund 44.450 ansteigen. (Ende 2023: 38.149). Die Untersuchung, die in Kürze den Ratsgremien zur Information vorgelegt wird, beleuchtet auch die Entwicklungen rund um die Pflegesituation von älteren Menschen im eigenen Haushalt und die Auswirkungen auf Angehörige. Die LHH hat bereits frühzeitig und präventiv mit dem Aufbau der sozialen Infrastruktur in den Quartieren begonnen, um den Menschen niedrigschwellige Angebote zu machen, damit sie länger selbstbestimmt leben können.

Anzahl der Pflegebedürftigen steigt kontinuierlich an

Im Dezember 2023 waren 38.149 Menschen im Stadtgebiet Hannover pflegebedürftig, sie hatten mindestens einen Pflegegrad eins. Dies entspricht 6,9 Prozent der hannoverschen Bevölkerung (auch Pflegequote genannt).

Seit Einführung der Pflegeversicherung Mitte der 1990-er Jahre ist die Anzahl der Pflegebedürftigen in Hannover aber auch bundesweit, kontinuierlich gestiegen.

Die Anzahl Pflegebedürftiger in Hannover hat sich seit 2007 fast verdreifacht von rund 14.300 auf über 38.000 Ende 2023. Die Pflegequote erhöhte sich sukzessive von 2,8 auf 6,9 Prozent. Weil das Risiko, pflegebedürftig zu werden, mit höherem Alter deutlich steigt, ist diese Zunahme im Wesentlichen eine Folge demografischer Alterung.

Vier von fünf Pflegebedürftigen in Hannover leben zu Hause (83 Prozent)

Laut des Berichtes der städtischen Koordinierungsstelle Sozialplanung werden die meisten Menschen zu Hause pflegerisch versorgt, weniger als ein Fünftel lebte in einer Pflegeeinrichtung. Während bis 2007 noch fast 40 Prozent der Pflegedürftigen in einer Pflegeeinrichtung lebten, waren es Ende 2023 nur noch 17 Prozent.

Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen, die ausschließlich von Angehörigen oder Menschen aus dem persönlichen Umfeld gepflegt werden, sei vor allem in den letzten Jahren stark angestiegen. Waren es 2021 noch rund 15.400 Menschen, die ohne Hinzuziehung eines ambulanten Pflegedienstes gepflegt wurden, waren es 2023 fast 22.400 Menschen.

Quartierszentren für ältere Menschen zur Prävention und für ein längeres selbstbestimmtes Leben

Die Stadt Hannover baut seit 2023 in den Quartieren eine soziale Infrastruktur für die älteren Menschen sowie deren Angehörige auf. „Mit den Quartierszentren, die wir gemeinsam mit anderen Trägern im Quartier schaffen, erreichen wir, dass vielen älteren Menschen das Leben zu Hause erleichtert wird“, so Sylvia Bruns, Dezernentin für Soziales und Integration der LHH. Niedrigschwellige Beratungsmöglichkeiten oder die Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen entstehen beispielsweise in den hannoverschen Quartieren ebenso wie kostengünstige und vor allem gesellige Mittagstischangebote. „So bieten wir älteren Menschen mit kleinem Geldbeutel die Möglichkeit, in ihrem Stadtteil kostengünstig und gemeinsam mit anderen zu essen, ein oft ehrenamtlich organisiertes Angebot, das mittlerweile in vielen Quartieren Hannovers sehr gut angenommen wird“, betont Bruns.

Mehr pflegende Angehörige als Pflegekräfte

Rein rechnerisch kümmerten sich in der LHH mehr Angehörige oder Menschen aus dem persönlichen Umfeld um pflegebedürftige Menschen, als Beschäftigte in ambulanten und stationären Einrichtungen, so die Ergebnisse der Analyse der städtischen Koordinationsstelle Sozialplanung.

Unterstellt man, dass sich ausschließlich eine Hauptpflegeperson um eine zu Hause lebende pflegebedürftige Person kümmert, seien das, laut der Untersuchung, nahezu 32.000 pflegende Angehörige oder Personen aus dem persönlichen Umfeld.

„Die Stadt Hannover setzt darauf, Beratungs- und Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige weiter auszubauen, beispielsweise eine mobile Pflegeberatung in Apotheken genau für diese Zielgruppe“, erläutert Bruns.

Laut Pflegestatistik arbeiteten Ende 2023 in den hannoverschen ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten 7.250 Personen und weitere 6.000 in Pflegeheimen. Das seien in Summe 13.250 Personen und damit deutlich weniger, als pflegende Angehörige.

In Zukunft sei, laut des Berichtes abzusehen, dass das Potential an Arbeitskräften, Pflege(fach)kräften und pflegenden Angehörigen sinke und sich damit die Pflegekrise infolge der demografischen Alterung gleich aus zwei Richtungen zuspitze: Einerseits durch eine bis Anfang der 2040-er Jahre absehbar deutlich steigende Anzahl Pflegebedürftiger, andererseits durch ein zeitgleich sinkendes Potential an jüngeren Menschen.

Ein Plus von 6.300 pflegebedürftige Menschen bis 2042

Lt. Schätzung vollzieht sich die Anzahl Pflegebedürftiger in den nächsten beiden Jahrzehnten in drei Phasen, so die städtische Koordinationsstelle Sozialplanung:

Bis Ende der 2020-er Jahre setze sich die stark steigende Anzahl Pflegebedürftiger, die vor allem Ausdruck der gestiegenen Anzahl der hochaltrigen Bevölkerung (85 Jahre und älter) sei, nochmals fort (plus 1.300 also plus 3,4 Prozent).

Anfang der 2030-er Jahren folge ein eher moderater Anstieg, weil ein temporäres „Bevölkerungsplateau“ unter den Hochaltrigen erwartet würde und vorübergehend geburtenschwächere Jahrgänge folgten.

Anfang der 2040-er Jahre erreiche die sogenannte „Babyboomer-Generation“ das für Pflegebedürftigkeit besonders relevante Alter. Geschätzt wird ein Plus von 6.300 Pflegebedürftigen bis Ende 2042 (plus 16,5 Prozent im Vergleich zu Ende 2023).

„Die Prognosezahlen machen deutlich, dass sich bereits heute spürbare Engpässe in der Versorgung in den kommenden Jahr(zehnt)en verdichten könnten. Umso wichtiger ist es, jetzt die sozialen Unterstützungsstrukturen aufzubauen, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, lange selbst bestimmt leben zu können “, erläuterte Bruns.

Hintergrundinformation zur Pflegestatistik und Methodik der Vorausschätzung

Die Ergebnisse zur Struktur und Entwicklung der in der LHH lebenden Pflegebedürftigen basieren auf einer Sonderauswertung der Koordinationsstelle Sozialplanung / Dezernat für Soziales und Integration. Datenbasis dafür ist die Pflegestatistik, die auf einer zweijährlichen Vollerhebung mit Auskunftspflichtbasiert, jeweils im Dezember, zuletzt Ende 2023.

Befragt wurden nicht die Pflegebedürftigen selbst, sondern ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, die Spitzenverbände der Pflegekassen und der Verband der privaten Krankenversicherung. Erfasst werden Personen, die Leistungen nach dem SGB XI erhalten können. Generelle Voraussetzung für die Erfassung als Pflegebedürftige oder -bedürftiger ist die Entscheidung der Pflegekasse oder der Privatversicherung über das Vorliegen einer Pflegebedürftigkeit und die Zuordnung zu den Pflegegraden 1 bis 5.

Um Leistungen aus der Pflegeversicherung zu erhalten, muss ein Antrag bei der Pflegekasse gestellt werden. Nicht alle, die einen Anspruch auf Pflegeleistungen hätten, wissen oder nutzen dies. Wie viele dies sind, ist unklar.

Die Vorausschätzung zeigt den alleinigen Impuls der alternden Bevölkerung auf das Ausmaß von Pflegebedürftigkeit nach heutigem Pflegebegriff. Hierzu wurden alters- und geschlechtsspezifische Pflegequoten vom 31.12.2023 „eingefroren“, auf die Bevölkerungsvorausschätzung des Landesamts für Statistik Niedersachsen bezogen und bis ins Jahr 2042 fortgeschrieben. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflegequoten auf dem Niveau von Ende 2023 in genau dieser Höhe und obendrein stabil bleiben, ist eher gering. Die Entwicklungen in der Vergangenheit zeigen einen stetigen, teils starken Anstieg, auch in den fortdauernden Nachwirkungen der Pflegereform 2017. Die Vorausschätzung skizziert daher den demografisch bedingten Mindestanstieg.


Beratung der Stadt Hannover für ältere Menschen sowie Angehörige und das persönliche Umfeld

  • Kommunaler Seniorenservice Hannover, Fachbereich Senioren,
  • Sprechstunden der offenen Senior*innenberatung in allen Stadtbezirken sowie der Senioren- und Pflegestützpunkte Niedersachsen der Stadt Hannover
  • Tel. 0511 168 42 345
  • senioren@hannover-stadt.de


Graphik - Pflegebedürftigkeit bis 2042

Graphik_6-2025-_Pflegebedürftigkeit_bis_2042_.pdf)Hannover: Starker Anstieg pflegebedürftiger Menschen bis 2042


Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


Aegidius-Haus nachhaltig weiterentwickeln

 

Der Petitionsausschuss des Landtags hat in seiner Sitzung am 18. Juni dem Landtag die „Erwägung“ einer Petition zum Erhalt des Aegidius-Hauses in Hannover empfohlen. Die regierungstragenden Fraktionen von SPD und Grünen legen der Landesregierung damit nahe, sich mit dem Anliegen der Petentin – eine Landesunterstützung der Einrichtung zur Pflege junger Menschen mit schweren Behinderungen – intensiv auseinanderzusetzen. Ziel sollte demnach eine neue finanzielle Basis für die Einrichtung sein. Das Sozialministerium des Landes kann dabei nur eine mittelbare Rolle spielen, heißt es im Begleittext zum Votum.

 

Mit dem Votum unterstützt der Ausschuss die vorgelegten Pläne des Hauses zur Weiterentwicklung der Einrichtung. Diese sollen eine bessere Auslastung unter anderem durch Öffnung für volljährige Gäste erreichen. Niedersachsens Sozialminister Andreas Philippi hat eine zweijährige finanzielle Unterstützung des Landes für die Umsetzung des Konzepts angekündigt. Niedersachsen hatte das Aegidius-Haus in den vergangenen Jahren bereits mit mehr als 3 Millionen Euro unterstützt.

 

„Das Aegidius-Haus ist seit 2014 eine wichtige Stütze für schwerkranke Kinder und ihre Eltern, welches nicht nur erhalten, sondern weiterentwickelt werden soll. Dazu gehört, dass das Haus vielen Menschen mit Behinderungen offensteht und nachhaltig finanziert ist“, begründet die Sprecherin der SPD-Fraktion für Petitionen, Annette Schütze, die Entscheidung. In den vergangenen Monaten hatten sich die Abgeordneten von SPD und Grünen mit dem Thema beschäftigt und in zahlreichen Gesprächen nach einer Perspektive für das Haus gesucht.

 

„Das Land zeigt mit dieser Zusage, dass ihm die praktische Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen und ihren Angehörigen eine Herzensangelegenheit ist“, sagte die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Claudia Schüßler. „Dazu gehört auch, dass eine solch wertvolle Einrichtung wie das Aegidius-Haus gut genutzt wird. Ich freue mich daher, dass diese beeindruckende Einrichtung künftig einen noch größeren Kreis von jungen Menschen unterstützen kann und wird“, schloss Schüßler.


Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


CDU-Landtagsfraktion: Drohende Schließung des Aegidius-Hauses ist ein Skandal

„Die Landesregierung schaut tatenlos zu“ 

 

 „Der Petitionsausschuss hat es erneut versäumt, eine Entscheidung zu treffen. Auf Betreiben der Fraktionen von SPD und Grünen wurde die Petition zur Rettung dieser unverzichtbaren Einrichtung vertagt, ein weiterer Akt politischer Verantwortungslosigkeit angesichts eines Problems, das längst entschiedenes Handeln verlangt“, erklären Veronika Bode, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und petitionspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion und der Landtagsabgeordnete Dirk Toepffer anlässlich der Vertagung der Entscheidung über den Fortbestand des Aegidius-Hauses AUF DER BULT im Petitionsausschuss. 

 

„Die rot-grüne Landtagsmehrheit hat damit einmal mehr deutlich gemacht, dass sich das Land aus der Verantwortung stiehlt und eine mögliche Rettung des Hauses allein der Stiftung Kinderheilanstalt überlassen will. Dieses Verhalten ist einfach beschämend“, betont der CDU-Landtagsabgeordnete Dirk Toepffer. 

 

Das Aegidius-Haus AUF DER BULT sei für viele Familien mit schwer- und mehrfachbehinderten Kindern ein existenzieller Anker. Es biete dringend benötigte Entlastung für pflegende Eltern, während ihre Kinder in einem geschützten Rahmen professionell betreut werden. 

 

Ein abwartendes oder gar ablehnendes Verhalten seitens der politisch Verantwortlichen komme einer Missachtung der Lebensrealität pflegender Angehöriger gleich. Daher müssten sich Fraktionen von SPD und Grünen ernsthaft fragen, welchen Stellenwert das gesellschaftliche Versprechen von Solidarität für sie tatsächlich noch habe. 

 

„Ich fordere deshalb ein unmissverständliches politisches Bekenntnis zum Erhalt des Aegidius-Hauses. Jede weitere Verzögerung gefährdet seine Existenz und lässt pflegende Angehörige und Mitarbeitenden im Stich“, fordert die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Veronika Bode. 

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


von Sigrid Lappe 21. Juli 2025
„unbezahlbar & freiwillig“ Bewerbungsfrist endet am 31. Juli 2025 Gemeinsam mit den Sparkassen in Niedersachsen und den VGH Versicherungen lobt die Niedersächsische Landesregierung auch in diesem Jahr den „Niedersachsenpreis für Bürgerengagement – unbezahlbar & freiwillig“ aus. Damit soll das freiwillige Engagement stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken und gewürdigt werden. Engagierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich noch bis zum 31. Juli 2025 an dem Wettbewerb zu beteiligen. Bewerben können sich Einzelpersonen, Vereine, Initiativen oder Selbsthilfegruppen, die sich in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl in den Bereichen Kultur, Sport, Umwelt, Kirche/religiöse Gemeinschaften oder Soziales engagieren. Sehr gerne können aber auch dritte Personen ehrenamtlich Engagierte für den Preis vorschlagen. Eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern niedersächsischer Institutionen wird die Preisträgerinnen und Preisträger unter den eingereichten Vorschlägen auswählen.
von Sigrid Lappe 26. Juli 2025
Teddys als hilfreiche Trostspender Mehr als 900 kleine Helfer sind im Polizeieinsatz in Hannover Eine starke Geste: Die Sparkasse Hannover hat der Deutschen Teddy-Stiftung 5.000 Euro gespendet, und damit konnte die Stiftung 915 Teddybären anschaffen. Diese kleinen Helfer wurden feierlich an die Polizeidirektion Hannover übergeben, damit sie „ihren Dienst“ antreten können. Die Aktion trägt den Namen „Teddys für Trost“ und soll verängstigten Kindern in belastenden Einsatzsituationen helfen. Die Polizei wird die Stofftiere künftig mit auf Streife nehmen und in Situationen überreichen, in denen Kinder besonders betroffen sind – etwa nach einem Unfall, einem Wohnungsbrand oder bei häuslicher Gewalt. Die Teddys sollen den Kindern in diesen Momenten Geborgenheit geben und erste emotionale Stabilität vermitteln.
von Sigrid Lappe 26. Juli 2025
Helfer sucht Hilfe NKR-Typisierungsaktion für Jürgen Kölle am Sonntag, dem 27. Juli I Jürgen Kölle, in Ronnenberg und Umgebung bekannt durch seinen jahrzehntelangen Einsatz in der Freiwilligen Feuerwehr in Linderte, braucht jetzt selbst Hilfe. Der 59-Jährige ist an Leukämie erkrankt – eine Stammzellspende ist seine einzige Überlebenschance.
von Sigrid Lappe 23. Juli 2025
Vorverkauf für das große Hannoversche Stadionsingen ist gestartet! Die Temperaturen laden ins Freibad ein – und doch freuen sich viele Menschen in Hannover und der Region schon auf die Weihnachtszeit. Denn jetzt steht der Termin für das diesjährige große Hannoversche Stadionsingen fest: Am Mittwoch, den 17. Dezember 2025 um 18:00 Uhr treffen sich Hannoveranerinnen und Hannoveraner wieder in der Heinz von Heiden Arena, um gemeinsam Weihnachtslieder zu singen. Der Vorverkauf ist am 23. Juli gestartet!
von Sigrid Lappe 20. Juli 2025
Nachschattengewächse als Basis für Arzneimittel Forschungsteams der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Universität Bonn entschlüsseln Gensequenz zur Bildung von Steroiden. Diese Pflanzen haben Potential: Physalis, Stechäpfel und Withania somnifera, die sogenannte Schlafbeere, zählen zu den Nachschattengewächsen. Und innerhalb dieser Familie nehmen die drei eine besondere Stellung ein – sie produzieren Steroide, sogenannte Withanolide, die in der traditionellen Pflanzenmedizin bereits seit Jahrhunderten zum Einsatz kommen. Einem Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. Jakob Franke, LUH, und Prof. Dr. Boas Pucker, Universität Bonn, ist es gelungen, die Entstehung solcher Steroide in diesen Pflanzen zu entschlüsseln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Projekt, das noch bis 2026 läuft, mit rund 511.000 Euro. „Pflanzen produzieren oft einen ganzen Cocktail von Wirkstoffen“, sagt Prof. Jakob Franke, Institut für Botanik an der LUH. Das sei auch bei den untersuchten Gewächsen nicht anders. Einige wirken entzündungshemmend, andere beruhigend und wieder andere weisen Eigenschaften eines Insektizids auf und können sogar Schädlinge vertreiben. Die Schlafbeere etwa ist unter dem Namen Ashwagandha aus der traditionellen ayurvedischen Medizin bekannt und soll Stress reduzieren und den Schlaf verbessern.
von Sigrid Lappe 16. Juli 2025
Kleine Enten haben sich fein gemacht! Hannovers Unternehmen präsentieren 100 NKR-Ducks im Schaufenster der GALERIA Hannover Die liebevoll individuell und kreativ „gestylten“ Enten wetteifern bis Mittwoch, 13. August 2025, um den Titel, die schönste und originellste zu sein. Die Enten stellen sich dem große Big Duck Voting, bei dem jede und jeder auf der Webpage nkr-leben.de die schönste Ente wählen kann.
von Sigrid Lappe 12. Juli 2025
Schutz im Katastrophenfall So ist die Region Hannover in Notsituationen aufgestellt Sicherheit und Vorsorge durch Schadensübungen und neue Projekte  In Krisensituationen sein eigenes Leben und das Leben anderer Menschen retten zu können, richtiger Schutz bei Naturkatastrophen – Sicherheitsaspekte, die in der aktuellen Weltlage für Menschen immer bedeutender werden. Auf die Priorität entsprechender Vorsorgemaßnahmen weist der bundesweite Bevölkerungsschutztag am 12. Juli hin. Auch die Region Hannover bereitet sich auf Krisenfälle vor. Es geht darum, im Ernstfall schnell, effektiv und koordiniert reagieren zu können. Bevölkerungsschutz beginnt schon bei jedem Einzelnen. Ob durch das Wissen um richtiges Verhalten in Krisensituationen, die Kenntnis von Warn-Apps, das Erkennen der Sirenensignale oder der sichere Umgang mit Erste-Hilfe-Maßnahmen und die Bereitschaft zur freiwilligen Mitarbeit – alle können einen Beitrag leisten. Wer darüber hinaus aktiv helfen möchte, findet bei Freiwilligen Feuerwehren, Hilfsorganisationen oder dem Technischen Hilfswerk viele Möglichkeiten, sich einzubringen – ob im Einsatz oder in der unterstützenden Organisation.
von Sigrid Lappe 12. Juli 2025
Tolle Anerkennung vom Weltkonzern Continental spendet 10.000 Euro für „Kleine Herzen Hannover“ Spenden - kleine und auch große - sind für den Verein „Kleine Herzen Hannover“ keine Seltenheit. Mal veranstalten Schulklassen einen Spendenlauf, mal sammeln Soldaten auf ihrer Weihnachtsfeier oder singen Bäcker auf dem Maschseefest. „Wir brauchen jeden Cent für unsere wichtigen Projekte und sind für jede Spende dankbar“, sagt Vereinsvorsitzende Ira Thorsting. Aber an diesem Tag ist sie doch ein wenig aufgeregt. Denn der Weltkonzern Continental hat den kleinen hannoverschen Projektverein ausgewählt für eine Spende in Höhe von 10.000 Euro. Übergeben wurde der Scheck am 4. Juli 2025 in München, in der altehrwürdigen Kongresshalle am Bavaria-Park. Am Tag zuvor hat Ira Thorsting zusammen mit ihrer Tochter Xenia und ihrem Enkel Leon einen Info-Stand im Foyer des Veranstaltungsortes aufgebaut. Flyer und Broschüren dokumentieren die Arbeit des Vereins, der sich seit über 19 Jahren für herzkranke Kinder in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) einsetzt.
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Jedes Krankenhaus in Niedersachsen steht 100 Tage im Jahr leer

"Krankenhauslandschaft konsequent am Bedarf ausrichten!"

 

Die Krankenhauslandschaft in Niedersachsen muss dringend umgebaut werden. Darauf weist der Verband der Ersatzkassen (vdek) erneut hin. Nach aktuell vorliegenden Zahlen stand jedes niedersächsische Krankenhaus im Jahr 2023 rein rechnerisch an rund 100 Tagen leer.

 

„Die Krankenhaus-Strukturen müssen konsequent am Bedarf ausgerichtet werden. Dafür bietet die jetzt beginnende Umsetzung der Krankenhausreform eine historische Chance“, sagte vdek-Landesleiter Hanno Kummer. Im Jahr 2023 hätte die Auslastung der Krankenhäuser in Niedersachsen nur noch bei 72,5 Prozent gelegen.

 

„Wir können es uns nicht länger leisten, tausende leerstehender Betten vorzuhalten“, so Kummer. Bei der Umsetzung der Krankenhausreform müsse seriös bewertet werden, wie viele Behandlungskapazitäten in den einzelnen Versorgungsregionen tatsächlich benötigt würden. Auch das insgesamt zur Verfügung stehende Fachpersonal sei begrenzt. „Es ist unausweichlich, Behandlungsangebote auf regionaler Ebene zu bündeln“, erläuterte Kummer.

 

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die in Niedersachsen zusammen mehr als 2,7 Millionen Menschen versichern.



Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/VDEK


Für mehr sozialen Wohnraum in der Region
Region stärkt den Erwerb von Belegungsrechten

Sechs Millionen Euro für soziale Wohnraumförderung


Der Bedarf nach sozialem Wohnraum bleibt hoch: Vor allem Menschen in herausfordernden Lebenslagen, die wohnungslos oder akut von Wohnungslosigkeit bedroht sind, nach dem Aufenthalt in einem Frauenschutzhaus eine Wohnung suchen oder aufgrund von Erkrankungen oder Behinderungen vom freien Wohnungsmarkt ausgeschlossen werden, brauchen dringend Unterstützung.

Mit einer Neufassung der Richtlinie zum Erwerb von Belegungsrechten im Wohnungsbestand und der Verdoppelung des Fördervolumens reagiert die Region auf die anhaltend hohe Nachfrage nach sozial gebundenem Wohnraum: Jetzt stehen sechs statt wie bisher drei Millionen Euro für dieses Förderprogramm zur Verfügung.


„Diese Maßnahme ist ein entscheidender Schritt zur Bekämpfung der anhaltenden Wohnungsnot: Ziel der neuen Regelung ist es, die Zahl der Belegungsrechte weiter zu steigern, den Antragsprozess zu verbessern und die Zielgruppe präziser zu definieren, um besonders bedürftige Menschen schnell und effektiv mit Wohnraum zu versorgen. Hier haben wir auch insbesondere die Frauen und Kinder im Blick, die im Anschluss an einen Frauenhausaufenthalt keine Wohnung finden“, betont Regionspräsident Steffen Krach.


Seit der Einführung der Richtlinie zum Erwerb von Belegungsrechten im Jahr 2015 konnte die Region Hannover über 300 Wohnungen mit Belegungsrechten sichern. Im Jahr 2023 wurden 67 Belegungsrechte erworben, und für das Jahr 2024 werden 73 Belegungsrechte (38 beantragte Förderungen) erwartet. „Aufgrund der wachsenden Nachfrage und der gestiegenen Förderbedarfe haben wir die finanziellen Mittel auf insgesamt sechs Millionen Euro pro Jahr erhöht. Damit kann die Region Hannover im kommenden Jahr bis zu 110 zusätzliche Belegrechte sichern und weiterhin die Versorgung von Menschen in schwierigen Lebenslagen mit Wohnraum sicherstellen“, erklärt die Sozialdezernentin der Region Hannover, Dr. Andrea Hanke.

Zum Belegungsrecht in der Region Hannover: Die Region bietet Vermieterinnen und Vermietern finanzielle Anreize, Wohnraum für bedürftige Haushalte zur Verfügung zu stellen. Sie können ihre Wohnungen für einen Zeitraum von 5 bis 30 Jahren an die Region binden und ein Belegungsrecht einräumen. Im Gegenzug erhalten sie Zuschüsse: 2 Euro pro Quadratmeter zusätzlich zur Monatsmiete bei kurzen Laufzeiten (5 bis 9 Jahre) und 2,50 Euro pro Quadratmeter bei längeren Bindungen (10 bis 30 Jahre).
 
Zentrale Bausteine des Förderpaketes sind außerdem:

·         Qualifizierungszuschuss: Für Modernisierungen, die den Wohnstandard erhöhen, abhängig von Bindungslaufzeit und Wohnungsgröße. Jetzt neu: Die bisherige Deckelung von 10.000 Euro für den Qualifizierungszuschuss entfällt.

·         Instandsetzungszuschuss: Unterstützung von bis zu 10.000 Euro für Reparaturen nach Schäden.

·         Mietausfallgarantie: Absicherung gegen Mietrückstände oder Leerstand für Vermietende, die Wohnungen an Haushalte im Rahmen der Wohnungsnotfallhilfe vermieten.


Ausnahmeregelung bei drohendem Wohnungsverlust: Ein neu eingeführtes Verfahren ermöglicht es, das Belegungsrecht auch dann zu erwerben, wenn einige der Voraussetzungen nicht vollständig erfüllt sind.

„Für alle Kinder, Frauen und Männer – und besonders für Menschen mit Problemen, schwierigen Lebensbiografien oder schweren Schicksalsschlägen – ist eine eigene Wohnung, ein persönlicher Rückzugsort, enorm wichtig“, sagt Hanke. „Wer in der glücklichen Situation ist, eine oder mehrere Wohnungen zu besitzen, hat hier die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren und anderen Menschen dabei zu helfen, ein sicheres Zuhause zu finden. Vermieterinnen und Vermieter, die sich hierfür entscheiden, sind zudem auch finanziell abgesichert und haben mit der Region Hannover eine feste und zuverlässige Vertragspartnerin.“


Interessierte Vermieterinnen und Vermieter können sich an die Region wenden. Kontakt: Eyla Schäfer vom Team Wohnen berät unverbindlich unter Telefon (0511) 616-24358, E-Mail: wohnraumfoerderung@region-hannover.de.

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo