Rätselrallye mit Leibniz

Digitale Garten-Rätseltour in den Herrenhäuser Gärten

Und los geht es zur digitalen Garten-Rätselrally: Täglich von 9 bis 16.30 Uhr können Besucher im Großen Garten in das barocke Leben am Hofe eintauchen. Das geht mittels der App Actionsbound, die sich jeder kostenlos herunterladen kann. Auf gehts zu 13 Orten in den königlichen Gärten, an denen Besucher viele Aufgaben lösen können. 

Rainer Künnecke schlüpft dann in die Rolle von Leibniz und gibt in kleinen Filmen wertvolle Tipps für die Lösungen.


Der individuelle Hörspaziergang und die digitale Gartenrallye

Ausflüge in die Herrenhäuser Gärten werden zu multimedialen Erlebnistouren

Die Herrenhäuser Gärten bieten eine abwechslungsreiche Gartenrallye zum Herunterladen auf das Smartphone oder Tablet. Mithilfe der ActionBound-App können Besucher*innen auf Entdeckungstour im Großen Garten unterwegs sein.

Es sind drei Touren: Die Kennenlern-, die Wasserspiele- und die Mode-Tour führen informativ und unterhaltsam durch den Garten.  An den Hörstationen können Besucher*innen interessanten Geschichten über Gartenkunst, Große Fontäne, Kurfürstin Sophie oder zu Skulpturen und Mythen lauschen. Abwechslungsreich ist die Tour durch viele Bilder und Fragen.



Ein Juwel - Die Grotte von Niki de Saint Phalle

Wenn es geht, unternehmen Sie eine 60-minütige Führung durch das letzte große Werk der weltbekannten Künstlerin!

Die Grotte wurde 1676 erbaut und ihre ursprünglich mit Muscheln, Kristallen, Glas und Mineralien geschmückten Räume dienten u.a. als kühle Rückzugsmöglichkeit bei Hitze. Seit ihrer Restaurierung und Umgestaltung durch die Künstlerin Niki de Saint Phalle zur Weltausstellung EXPO verzaubert sie die Besucher mit Ihren bunten und funkelnden Räumlichkeiten.


Das Museum Schloss Herrenhausen

Das Museum im Schloss erzählt die Geschichte des einzigartige Schloss- und Gartenensembles. Herrenhausen vom ersten Gutshof im 17. Jahrhundert bis hin zum heutigen historischen Barockgarten. Die Ausstellungsfläche beträgt rund 900 Quadratmeter.

Im ersten Raum werden die machtbewussten Initiatoren und Gestalter des Großen Gartens vorgestellt, darunter Kurfürst Ernst August und Kurfürstin Sophie sowie der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz. Zudem werden die historischen, politischen und wirtschaftlichen Hintergründe von Schloss, Galerie und Barockgarten erläutert.

In der Wunderkammer, dem zweiten Ausstellungsraum, werden kostbare und einfache Gegenständen aus den Lebenswelten des Adels und des Bürgertums die geistigen Orientierungen der Barockkultur präsentiert. Begriffe wie „Nähe und Ferne“, „Wir und Ich“, „Glauben und Wissen“, „Todesnähe und Überleben“ und „Muße und Mühe“ kennzeichnen die Spannungen, die auf die Menschen des 17. Jahrhunderts wirkten.

 

Im Westflügel des Museums wird die Sonderausstellung „UNTER NACKTEN - Freikörperkultur 1890 - 1970“  vom 07.04. - 01.09.2024 gezeigt.


Das Arne-Jacobsen-Foyer

Das Arne-Jacobsen-Glasfoyers am Großen Garten stammt aus der Feder des Architekten Arne-Jacobsen. Es gilt als bedeutendes Denkmal der Moderne. 

Das Gebäude, ursprünglich gebaut als Foyer, Garderobe mit WC-Räumen für das Galeriegebäude, ist heute auch eine beliebte Verbindung zum Schloß und seinem Museum. Es wird auch als Eventlocation genutzt, bewirtschaftet von der Schlossküche Herrenhausen.


Spatenstich für das neue Berggarten-Ausstellungshaus

Mit dem ersten Spatenstich hat am Montag (13.November) der Bau des neuen Schauhauses im Berggarten der Herrenhäuser Gärten begonnen. Das neu entstehende rund 1.300 Quadratmeter große und bis zu neun Meter hohe Haus ist in drei Bereiche gegliedert: In einem Teil des Glashauses können die Pflanzen der Kanarischen Inseln aus dem Vorgängerbau in die Höhe wachsen, im zweiten Teil werden wechselnd Pflanzen des Berggartens ausgestellt. Zwischen den Sonderausstellungen lädt das Haus mit Kiosk, Sitzgelegenheiten unter Palmen sowie einer Terrasse zum Verweilen ein.

Im dritten Bereich kann die tropische Riesenseerose in einem beheizten Wasserbecken erblühen. Im Winter werden dort exotische Schmetterlinge zu sehen sein.

Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf betont: „Der Neubau ist eine Investition in die Zukunft der Herrenhäuser Gärten, denn er wird sich zu einem Publikumsmagnet entwickeln."

Die Eröffnung ist zur Wintersaison 2025/2026 geplant. An den Kosten in Höhe von 13,4 Millionen Euro beteiligen sich der Bund aus einem Förderprogramm für Kultureinrichtungen und die Region Hannover.


Vor acht Jahren haben die Herrenhäuser Gärten mit der Planung des neuen Hauses begonnen. Anlass war zunächst das Ziel, die tropische Riesenseerose Victoria amazonica wieder in den Garten zu bringen. Im Berggarten gab es ab 1906 ein Victoriahaus, das 1945 dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel. Hinzu kam, dass das alte Kanarenhaus nach 40 Jahren baufällig und viel zu niedrig für stattliche Gehölze wie Drachenbaum und Erdbeerbaum war.

Nach der überaus erfolgreichen Schmetterlingsausstellung des Berggartens 2018 war klar, dass tropische Falter als Winter-Attraktion Einzug halten sollten. Prof. Dr. Anke Seegert, Direktorin der Herrenhäuser Gärten, nennt noch einen wichtigen Aspekt: „Vor allem in den Wintermonaten können wir unseren Besucherinnen und Besuchern bald viel mehr bieten, unter anderem Zitruspflanzen oder Kamelien. Aus Platzmangel können wir diese wunderbaren Sammlungen bisher nicht in Blüte präsentieren“.


Sehr effektvoll präsentieren sich die beiden Schauhäuser: Eine felsige Landschaft aus Basaltlava auf mehreren Ebenen bildet den Rahmen für die Pflanzen. Der größte Felsen ist begehbar und auch per Aufzug zu erreichen, so entsteht ein schöner Aussichtspunkt. Ein schöner Verweilpunkt wird ein begrünter Salon mit Kiosk.

Zu den Pflanzen der Kanarischen Inseln zählen unter anderem ein großer Drachenbaum, die typischen Natternköpfe und Äonien, Lorbeer, kanarische Kiefer und der kanarische Erdbeerbaum.

Eine Nebelwaldzone schafft Atmosphäre und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Während das Klima im Kanarenhaus subtropisch ist, braucht die Riesenseerose nebenan tropische Temperaturen. Die Bepflanzung formt eine Lichtung im Dschungel mit üppig bewachsenen Felsen und einem kleinen Wasserlauf, der den Felsen hinunter ins Seerosenbecken rinnt. Darin gedeiht in erster Linie die Victoria amazonica, benannt nach der britischen Königin Victoria. Die Seerose kommt im Einzugsbereich des Amazonas vor, wo sie 1801 entdeckt wurde. Schon 1851 präsentierte der Berggarten die deutschlandweit erste blühende Victoria! 


Die Gestaltung des Glashauses ist 2019 als Siegerentwurf aus einem Architektenwettbewerb hervorgegangen. SEP Architekten Hannover hatten die Jury überzeugt. Entscheidend für die Wahl war zum einen die Gestaltung des kristallartigen Baukörpers, zum anderen die Funktionstüchtigkeit als Pflanzenschauhaus und die Einbindung in den Berggarten. Der Neubau soll sich behutsam in den denkmalgeschützten Garten und das Gefüge der vorhandenen Gebäude eingliedern, aber auch den hohen Stellenwert des Berggartens innerhalb der Herrenhäuser Gärten unterstreichen.


Das neue Schauhaus wird nachhaltig ausgestettet: Gießwasser für die Pflanzen wird in einer 300 m³ großen Zisterne gesammelt. Das Kanarenhaus ist nach Süden ausgerichtet, so dringt viel Licht und Wärme durch die mehrfach verglasten Scheiben. Geheizt wird mit Fernwärme, die künftig verstärkt aus Biomasse erzeugt werden kann. Die Lüftung erfolgt über automatisch gesteuerte Lüftungsklappen.


Schauhäuser spielten schon im 19. Jahrhundert eine große Rolle im Berggarten. So gab es mehr als 20 Häuser, zum Beispiel für die Kultur von Palmen, Eriken, Pelargonien, Kamelien und auch der tropischen Seerose Victoria.

Noch heute sind die Sammlungen des Berggartens von internationalem Rang und fungieren als eine Art Arche für bedrohte Pflanzenarten. in Norddeutschland einmalig Kanaren-Sammlung hat bundesweit einen sehr hohen Stellenwert und ist . Die großen Schauhäuser für Kakteen/Sukkulenten, tropische Pflanzen und Orchideen sind 1958 errichtet und in den zurückliegenden Jahren saniert worden. Die kleinen Wüstenschauhäuser stammen aus den Jahren 1996 und 1997


Siegerentwurf des Architekturwettbewerbes © SEP Architekten Hannover

Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf „Wir freuen uns über die Förderung für dieses Projekt, der Berggarten wird vom Neubau des Schauhauses sehr profitieren. Ich möchte mich auch für die tatkräftige Unterstützung durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur bedanken.“

Für die Herrenhäuser Gärten bedeutet die Förderung auch eine Anerkennung als national bedeutende Kultureinrichtung. Unter den 73 vom Bund bedachten Projekten ist das Berggarten-Vorhaben das einzige im Bereich der Gartenkultur.

LHH/Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo