Zur Ermordung eines Mädchens am Bahnhof Friedland am 11.08.2025 erklärt Daniela Behrens, Niedersachsens Ministerin für Inneres, Sport und Digitalisierung:
„Der tragische Tod einer 16-Jährigen am Bahnhof Friedland stellt sich nach den neuesten Ermittlungsergebnissen als ein schreckliches Tötungsdelikt dar. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden des Opfers, denen auf brutale Weise ein geliebter Mensch geraubt wurde.
Dringend tatverdächtig ist nach Angaben der ermittelnden Staatsanwaltschaft Göttingen ein irakischer Staatsbürger, der nach den sogenannten Dublin-Regeln eigentlich gar nicht mehr in Deutschland hätte sein sollen. Sein Asylverfahren hätte er in Litauen durchlaufen müssen, konnte aber aufgrund eines laufenden Gerichtsverfahrens jahrelang nicht dorthin überstellt werden.
Nur wenige Wochen vor der mutmaßlichen Tat wurde ein Antrag auf Anordnung von Abschiebungshaft gerichtlich abgelehnt. Der Fall zeigt einmal mehr die massiven Probleme dieser dysfunktionalen Dublin-Verfahren. Es ist den Bürgerinnen und Bürgern nicht vermittelbar, dass sich Personen jahrelang in Deutschland aufhalten, obwohl ein ganz anderer EU-Staat für sie zuständig ist. Es muss jetzt sehr genau aufgearbeitet werden, warum eine Überstellung in diesem Fall nicht gelungen ist. Außerdem ist es wichtig, dass alle EU-Mitgliedsstaaten schnell und konsequent das gemeinsame Europäische Asylsystem umsetzen. Gleichzeitig warne ich entschieden davor, diesen schrecklichen Fall zu missbrauchen, um Fremdenfeindlichkeit und Hass zu schüren.“
Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/Foto © Sigrid Lappe