Wolfszählung in Deutschland

Jägerinnen und Jäger sind bei Erfassung des Wolfes die richtigen Ansprechpartner

Schutzstatus für die atlantische biogeographische Region als "günstig" eingestuft


Das Bundesumweltministerium hat heute den Erhaltungszustand der Wolfspopulation in Deutschland an die EU-Kommission gemeldet. Demnach wird dieser für die atlantische biogeographische Region als "günstig" eingestuft. Diese Region bildet zu großen Teilen die Landesfläche Niedersachsens sowie Bremen, den Westen von Schleswig-Holstein und den Nordwesten von Nordrhein-Westfalen ab.

„Wir begrüßen diese Bewertung ausdrücklich, sie war längst überfällig“, so Ernst-Dieter Meinecke, Stellv. Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V.

In Niedersachsen sind tagesaktuell 57 Wolfsrudel, 5 Wolfspaare und 1 residenter Einzelwolf (Stand 31.07 2025) sicher nachgewiesen. Die Daten, die aus dem Wolfsmonitoring der Landesjägerschaft stammen, stoßen nicht nur parteiübergreifend in Niedersachsen, sondern auch auf Bundesebene auf sehr hohe Akzeptanz.

Seit Beginn des Monitorings durch die Landesjägerschaft sind bisher insgesamt 61.535 Meldungen eingegangen und bearbeitet worden. Etwa 62,42 Prozent davon stammen von Jägern – bei den so genannten C1-Nachweisen sind es sogar 79,45 Prozent. „Auch diese Zahlen zeigen sehr deutlich, dass die Jägerinnen und Jäger in Sachen Monitoring und Erfassung auch des Wolfes, die richtigen Ansprechpartner sind“, so Meinecke weiter. Es sei auch ein sehr deutlicher Beleg dafür, wie richtig die Entscheidung Ende des Jahres 2011 war, die Landesjägerschaft über eine Kooperationsvereinbarung mit dem Land Niedersachsen mit dem Wolfsmonitoring zu beauftragen. Hier gebe es in einigen anderen Bundesländern sicher noch Potenzial, die Jägerschaft in ihren jeweiligen Monitoringprogrammen noch stärker einzubinden und ihre fachliche Expertise zu berücksichtigen.

Kritisch äußerte sich Meinecke dazu, dass die Entscheidung auf der Ebene der biogeographischen Regionen getroffen wurde: „Durch die Aufteilung der Population auf einzelne biogeographische Regionen wird die überfällige Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes für das gesamte Bundesgebiet bewusst verzögert.“

Das für die kontinentale biogeographische Region der Erhaltungszustand „unbekannt“ an die EU gemeldet worden sei, sei nicht nachvollziehbar. Auch wenn dort noch nicht flächendeckend Wölfe lebten, seien die Kriterien für die Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes auch dort erfüllt.

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/Foto © Matthias Falk, hannover_fotografie