Und Tschüss
"Shechter - Goecke - Ekmann" an der Staatsoper Hannover
Standing Ovation und eine Welle der Herzlichkeit überrollt Marco Goecke
Die Produktion "Shechter - Goecke - Ekmann" die an der Staatsoper Hannover gezeigt wurde, ist nicht nur ein fantastischer Ballettabend, nein, es ist ein ganz großer Ballettabend. Und sie sind gemeinsam als letzte Neuproduktion unter der Intendanz von Laura Berman an der Staatsoper Hannover zu erleben.
Die drei Themen an diesem Abend von Hofesh Shechter, Marco Goecke und Alexander Ekmann sind heikel.
Die Premiere mit dem Auftritt eines zu tränengerührten Marco Goecke wird vielen im Publikum unvergessen bleiben.
Der Tanz und das Theater zeigen an diesem Abend, zu welchen fantastischen Höhenflügen sie fähig sind. Und das umwerfende hannoversche Ballettensemble, das sich leider nach dem Sommer in neuer Besetzung präsentieren wird, beweist wieder einmal seine Top-Qualität.

"Uprising" - Ballett von Shechter Montero

"Cacti" ist ein mit leichter Hand entwickeltes, postdramatisches Tanztheater, gespickt mit Witz und Ironie.

Szene aus Marco Goeckes Meisterstück "The Big Crying"
An diesem Abend sind Tänzerinnen und Tänzer in unterschiedlichen Stilen gefragt. Hofesh Shechter zum Beispiel nutzt in "Uprising" die Mittel eines verfeinerten Straßentanzes, um hier die emotionale Dynamik innerhalb einer Gruppe junger Männer zu präsentieren. Hier wird gerangelt, gekuschelt, ein Schulterklopfen hingegen kann zur Bedrohung werden.
Das Stück wurde von Shechter in ein Korsett geschnürt: Die Tänzer treten im Gleichschritt aufgereiht aus dem Gegenlicht, bevor sie sich immer wieder neu mixen. Das Stück wirkt wie aus dem wirklichen Leben. Der Choreograf Hofesh Shechter wird damit zitiert, dass er bei der Arbeit an seinem Stück "Uprising" das Gefühl gehabt habe, "als ob ich den ungezähmten Hund in mir von der Leine lassen müsste".
Alexander Ekmann beschäftigt sich In seinem Stück mit dem aussagekräftigen Titel "Cacti" laut Programmheft mit der Rolle von Tanzkritik, und er beklagt unter anderem "alle Macht von Einzelstimmen, die über die Bedeutung des Werkes urteilen".
"Cacti" ist ein mit leichter Hand entwickeltes, postdramatisches Tanztheater, gespickt mit Witz und Ironie. Im Zentrum des Stückes steht ein langes, fröhliches und sehr zärtliches Duett, es ist ein Stück für ein großes Ensemble. Getanzt wird es von Mitgliedern der Gruppe jeweils auf und mit den titelgebenden Kakteen. Ein wenig verrückt, aber hoch interessant. Es wird noch besser: Teil der Choreografie ist ein Streichquartett, das aus Mitgliedern des Staatsorchesters besteht. Ekman durchbricht hier die Grenze zwischen Tanz und Begleitung und schafft so eine Art von Musiktheater.
Und dann kommt Marco Goeckes Meisterstück. Das Stück wurde 2021 von Goecke für das Nederlands Dance Theater entwickelt. Hier sind klar seine natürlichen, fließenden Abläufe zu sehen, die in Einzelteile zerlegt werden Hier stimmt jede Armbewegung, jeder Schritt, jede Neigung des Oberkörpers sieht künstlich aus. Marco Goecke, der Szenen so arrangiert, auch wenn er wunderbar mit großen Gruppen umgehen kann, ist kein Tanzregisseur. "The Big Crying", da gelingt ihm einfach, die Dinge zu verwandeln.
Die Premiere mit dem Auftritt eines zu tränengerührten Marco Goecke wird Vielen im Publikum unvergessen bleiben.
Der Tanz und das Theater zeigen an diesem Abend, zu welchen fantastischen Höhenflügen sie fähig sind. Und das umwerfende hannoversche Ballettensemble, das sich leider nach dem Sommer in neuer Besetzung präsentieren wird, beweist wieder einmal seine Top-Qualität.
An diesem Abend sind Tänzerinnen und Tänzer in unterschiedlichen Stilen gefragt. Hofesh Shechter zum Beispiel nutzt in "Uprising" die Mittel eines verfeinerten Straßentanzes, um hier die emotionale Dynamik innerhalb einer Gruppe junger Männer zu präsentieren. Hier wird gerangelt, gekuschelt, ein Schulterklopfen hingegen kann zur Bedrohung werden.
Das Stück wurde von Shechter in ein Korsett geschnürt: Die Tänzer treten im Gleichschritt aufgereiht aus dem Gegenlicht, bevor sie sich immer wieder neu mixen. Das Stück wirkt wie aus dem wirklichen Leben. Der Choreograf Hofesh Shechter wird damit zitiert, dass er bei der Arbeit an seinem Stück "Uprising" das Gefühl gehabt habe, "als ob ich den ungezähmten Hund in mir von der Leine lassen müsste".
Alexander Ekmann beschäftigt sich In seinem Stück mit dem aussagekräftigen Titel "Cacti" laut Programmheft mit der Rolle von Tanzkritik, und er beklagt unter anderem "alle Macht von Einzelstimmen, die über die Bedeutung des Werkes urteilen".
"Cacti" ist ein mit leichter Hand entwickeltes, postdramatisches Tanztheater, gespickt mit Witz und Ironie. Im Zentrum des Stückes steht ein langes, fröhliches und sehr zärtliches Duett, es ist ein Stück für ein großes Ensemble. Getanzt wird es von Mitgliedern der Gruppe jeweils auf und mit den titelgebenden Kakteen. Ein wenig verrückt, aber hoch interessant. Es wird noch besser: Teil der Choreografie ist ein Streichquartett, das aus Mitgliedern des Staatsorchesters besteht. Ekman durchbricht hier die Grenze zwischen Tanz und Begleitung und schafft so eine Art von Musiktheater.
Und dann kommt Marco Goeckes Meisterstück. Das Stück wurde 2021 von Goecke für das Nederlands Dance Theater entwickelt. Hier sind klar seine natürlichen, fließenden Abläufe zu sehen, die in Einzelteile zerlegt werden Hier stimmt jede Armbewegung, jeder Schritt, jede Neigung des Oberkörpers sieht künstlich aus. Marco Goecke, der Szenen so arrangiert, auch wenn er wunderbar mit großen Gruppen umgehen kann, ist kein Tanzregisseur. "The Big Crying", da gelingt ihm einfach, die Dinge zu verwandeln.
Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/Fotos © Carlos Quezada