Medizinische Hochschule Hannover trauert um Professor Michael Manns

Er leitete die MHH bis Ende 2024

 

Große Bestürzung herrscht an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): Der renommierte Forscher und ehemalige Hochschulpräsident Professor Michael Manns ist am Freitag, 15. August, im Alter von 73 Jahren verstorben. Prof. Manns erlag einer Tumorerkrankung, die ihn von seiner Passion und Pflichten nicht abgehalten hatte, weiter an der MHH zu forschen.

MHH-Präsidentin Professor Denise Hilfiker-Kleiner sagte: "Mit Michael Manns verlieren wir einen hervorragenden Arzt und Wissenschaftler. Er hat sein ganzes Leben lang Verantwortung für andere Menschen übernommen". Manns sei ein Vorbild betont Hochschulpräsidentin Hilfiker-Kleiner. "Sein Erbe bleibt und wird in Zukunft vielen Menschen das Leben retten."

Auch gehörte Professor Manns zu den weltweit am meisten zitierten Wissenschaftlern. Seinen Fokus legte der renommierte Gastroenterologe auf Erkrankungen der Leber, insbesondere Virushepatitiden, Autoimmunerkrankungen, hepatozelluläre Karzinome sowie Transplantationsmedizin und regenerative Medizin.

Professor Mann leitete von 1991 bis 2020 die MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, die er unter seiner Leitung entscheidend prägte. Manns war unter anderem an klinischen Studien für neue Standardtherapien zur chronischen Hepatitis beteiligt und etablierte das nationale Kompetenznetz-Hepatitis. Auch war er maßgeblich an der Gründung der Deutschen Leberstiftung beteiligt, die der optimaleren Versorgung von Patienten mit Lebererkrankungen dient.

Manns leitet von 2019 bis Ende 2024 die MHH als Präsident. In dieser Funktion trieb er den Aufbau und die wissenschaftliche Organisation des Zentrums für Individualisierte Infektionsmedizin voran. Diese Einrichtung wird von der MHH und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig gemeinsam betrieben.

In seine Amtszeit als Präsident der MHH fiel die Corona-Pandemie mit den damit verbundenen Herausforderungen für die Universitätsklinik.

Prägende Themen waren zu seiner Zeit der Generationswechsel sowie der anstehende Neubau der MHH.

"Michael Manns war ein unglaublich guter Motivator. Von seinem Fachwissen und seiner immensen persönlichen Unterstützung haben Medizinerinnen und Mediziner in ganz Deutschland profitiert", sagt Professor Heiner Wedemeyer, Direktor der Klinik für Gastroenterologie.

Vor vier Monaten, im April, zeichnete der damalige Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) Professor Manns mit dem Großen Verdienstorden des Niedersächsischen Verdienstordens aus. Weil sagte dazu: " Professor Manns sorgt dafür, dass Menschen länger und besser leben".

 

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/Fotos © Karin Kaiser/MHH