Toller Service: Mobiles Bürgeramt kommt in die Stadtteile
Bürokratie bürgerfreundlich gestalten
Motto: Mit verbessertem Teamgeist in die nahe Zukunft!
Der Fachbereich Öffentliche Ordnung (im Volksmund immer noch das "Ordnungsamt)" der Landeshauptstadt Hannover (LHH) geht neue Wege im Bürgerservice und hat ein neues Angebot eingerichtet: Mit dem mobilen Bürgeramt kommen zentrale Dienstleistungen zu den Einwohnerinnen und Einwohnern in die Stadtteile.
Beim ersten Einsatz am Montag, 29. September, nutzten mehr als 20 Bewohnerinnen und Bewohner der Senioreneinrichtung „Pflege & Wohnen Martinshof“ im Stadtteil Misburg-Nord die Gelegenheit, ihre Anliegen direkt vor Ort zu beantragen:. An- und Ummeldungen, Ausweisdokumente oder Befreiungen von der Ausweispflicht sind nur einige Beispiele der Dienstleistungen, die am gefragtesten waren. Das mobile Bürgeramt ist in der Lage, grundsätzlich jeden Service eines stationären Bürgeramtes anzubieten!
Auspacken, aufklappen, loslegen: fertig ist das neue Bürgerangebot! Begeisterte Nutzer von dem neuen Service. Axel von der Ohe überzeugt sich von dem Erfolg des Angebotes (rechts)
„Mit dem mobilen Bürgeramt bringen wir den Service noch besser zu den Menschen. Es eignet sich besonders für mobilitätseingeschränkte Personen sowie zum Beispiel auch als Ersatz bei Renovierungen anderer Standorte oder als zusätzliche Anlaufstelle bei besonderem Aufkommen wie etwa in den Ausweiswochen“, erläutert Dr. Axel von der Ohe, Erster Stadtrat und Ordnungsdezernent, und weiter: „Das neue Angebot gehört zu einer von verschiedenen Maßnahmen, unsere Bürgerservices zu optimieren. Wir haben uns bereits im vergangenen Jahr auf den Weg gemacht, unsere Dienstleistungen neu aufzustellen und dabei schon einige Dinge umsetzen können.“
Nicola Hoffmann, Leiterin der Einrichtung „Pflege & Wohnen Martinshof“, in der der Auftakt stattfand, freut sich über die gelungene Premiere: „Für uns ist ein mobiles Bürgeramt eine gute Unterstützung in unserer Arbeit. Und unseren Bewohnerinnen und Bewohner hilft dieser Service ebenfalls sehr.“
In den kommenden Wochen will die Stadt das Angebot des mobilen Bürgeramts auch in anderen Einrichtungen auf Einsatzmöglichkeiten und Funktionalitäten testen.
Es können sich noch Vereine, Interessengruppen und weitere Einrichtungen melden, wenn sie auch das Angebot testen möchten: einfach eine Mail an Buergeramt-Mobil@hannover-stadt.de. Neben Kontaktdaten, Ort und dem gewünschten Datum werden Grund, geschätzte Anzahl an Interessierten ihre Anliegen und Art der Dienstleistungen benötigt.
Das mobile Bürgeramt ist einer von vielen Bausteinen bei der Optimierung der Bürgerservices der LHH: Im vergangenen Jahr hat die Stadtverwaltung mit der Umsetzung eines umfangreichen Konzepts für die Weiterentwicklung in den kommenden Jahren erstellt. Die „Geschäftsprozessoptimierung“ betrifft drei zentrale Themenfelder: fortschreitende Digitalisierung, gute Standorte und moderne Arbeitswelten. So ist im Sinne eines Rund-um-die-Uhr-Service zum Beispiel bereits ein sogenannter Chatbot namens „Hanni“ online gegangen, der einfache, wiederkehrende Fragen schnell digital beantwortet.
Der Chatbot ist KI-basiert, lernt somit aus den Fragen, die ihm gestellt werden. Er greift zunächst auf die Daten der städtischen Website zu.
Werden hier keine ausreichenden Ergebnisse generiert, wird die Datensuche auf das Web ausgeweitet. Der Chatbot ist bereits jetzt in der Lage, in verschiedenen Fremdsprachen zu kommunizieren.
Zudem wurden Video-Tutorials erstellt, die bei der Online-Beantragung von Dienstleistungen unterstützen sollen. Eine Video-Beratung, die bei speziellen Fragen zu den Online-Anträgen Hilfestellung geben soll, wird bis Ende des Jahres eingerichtet.
Mit Blick auf die zweite Säule der Geschäftsprozessoptimierung soll im Rahmen einer breit angelegten Beteiligung der Bevölkerung eine Lösung für optimierte Bürgerservices und Bürgeramtsstandorten gefunden werden. Die Beteiligung ist noch für diesen Herbst vorgesehen.
Eine dritte wesentliche Säule bei der Optimierung der Bürgerämter betrifft Organisation und Ablauf der Arbeitsstrukturen und -prozesse. Im Rahmen eines internen Projektes wurden bereits Führungsteams eingeführt, und dadurch wurden die Steuerung, Kommunikation und Zusammenarbeit über alle Bürgerämter verbessert. Damit haben sich auch die Terminvorlaufzeiten deutlich verbessert. Durch die Verbesserung der Arbeitsplatzsituation mit Blick auf Ergonomie und Lautstärke sind weitere positive Effekte zu erwarten.
Daneben will die Stadt vor dem Hintergrund der zunehmend breiten und diversifizierten Tätigkeitsfelder verstärkt auf die Qualifizierung und die Stärkung des Teamgeistes setzen.
Ute Micha, PreDiNo, Sigrid Lappe, HaWo, Fotos © Matthias Falk, hannover_fotografie