Charmant, effizient und mit viel Humor ausgestattet:

Opernspielplan 2025/26

Bodo Busse wird ab August 2025 neuer Intendant der Staatsoper Hannover

Neue Formate sollen etabliert werden und das Haus will noch einladender werden

 

Die Spannung konnte nicht größer sein: Charmant, effizient und mit viel Humor präsentierte der neue Intendant der Staatsoper Hannover sein Programm ab August 2025.

Und los ging es mit viel Schwung - große Werke wie Wagner, Mozart, Puccini und Verdi werden in der ersten Saison von Intendant Bodo Busse auf der Bühne des Opernhauses zu sehen sein.

Es ist alles anders: das Programmbuch (nicht Heft) zur ersten Saison ab August, ist ansprechend mit psychedelischen Pastellfarben und seinem neuen, riesigen format beeindruckt. Der martialische Doppelblitz, der vor allem den optischen Auftritt des Staatstheaters in den vergangenen Jahren markiert hat, den gibt es nicht mehr. Jetzt stehen Pastellfarben im Vordergrund, das wirkt opulent, leicht und flockig und beeindruckt schon einmal sehr.

Und womit startet der neue Intendant in seine erste Spielzeit?

Bodo Busse verstärkt den ersten Eindruck dann auch mit der Auswahl seiner Opernaufführungen. Hier setzt er stärker als noch Intendantin Laura Berman auf bewährte Säulen.

Eröffnet wird die Spielzeit 2025/2026 mit einer Oper von Richard Wagner, die nach 40 Jahren wieder ab dem 14. September 2025 zu erleben ist: "Lohengrin". Regie führt Richard Brunel, Intendant der Oper in Lyon, mit dessen Haus in den kommenden Jahren mehrere Kooperationen angedacht sind. 

Und es wird noch spannender!

Außer Wagner stehen noch drei andere Erfolgsgaranten des Musiktheaters im bunten Premierenprogramm: Mozart mit "Don Giovanni". Regisseur Bastian Kraft ist bislang vor allem durch seine Schauspielarbeiten überaus bekannt. Das könnte sich bereits im Oktober 2025 mit einer der berühmtesten Opern ändern.

Ab Februar 2026 ist die Produktion von Puccinis Opernfragment "Turandot" zu erleben, die Busse zusammen mit Regisseur Peter Messer und dem rekonstruierten Finale von Luciano Berio bereits in Saarbrücken herausgebracht hat. 

Und im Juni 2026 ist zum Saisonfinale Verdi mit seinem "Troubadour" in der Version des Regisseurs Wolfgang Nägele zu sehen.


Doch eine Herzensangelegenheit des designierten Intendanten ist die klassische Moderne. Ein Vertreter ist Komponist Erich Wolfgang Korngold, dessen Oper "Die tote Stadt" im Mai 2022 als späte hannoversche Erstaufführung zu erleben sein wird. Doch bei Musik legt sich Bodo Busse langfristig fest, statt zu experimentieren. Über drei Spielzeiten hinweg wird jeweils eine Oper sowie weitere Werke des französischen Komponisten Pascal Dusapin präsentieren. Gestartet wird mit einem Stück nach Kleists "Penthesilea" im März 2026. Aber auch ein Musical ist geplant: Ab November 2025 gibt es dann Cole Porters "Anything Goes".


Der neue Ballettdirektor Goyo Montero präsentiert zum Start in der Landeshauptstadt im Oktober 2025 dasselbe Stück, mit dem er sich jetzt in Nürnberg nach 17 Jahren verabschiedet,  "Goldberg", Musik von Johann Sebastian Bach. "Bach ist immer zugleich Anfang und Ende" sagte Montero. In seinem Stück können sich alle Solisten der Company einzeln präsentieren. 

Im Januar folgt dann Monteros Version des Ballettklassikers: "Schwanensee“, Rotbarts Geschichte" heißt seine Arbeit zur berühmten Musik von Tschaikowsky.

Und dann sind zwei große Choreografenpaare des Nederlands Dans Theaters gastweise in Hannover hautnah zu erleben. Gezeigt wird je ein Stück von Imre und Marne van Opstal sowie von Sol Leòn und Paul Lightfoot. Sie sind ab April 2026 hier in Hannover zu sehen. Auch sind weitere Gastspiele für die Ostertanztage geplant.

Eine gute Nachricht: Generalmusikdirektor Stephan Zilias bleibt noch in der kommenden Spielzeit in Amt und Würden. Er präsentiert in den Konzerten des Staatsorchesters große Werke wie zum Beispiel Anton Bruckners dritte Sinfonie und die Sechste von Gustav Mahler. Bei den "Letzten Liedern" von Richard Strauss ist Sopranistin Camilla Nylund ist mit von der Partie. Nylund singt als "Residenzkünstlerin" der Saison auch im Festkonzert zum Spielstart und sie gestaltet einen Liederabend.

Doch wer ab 2026 Nachfolger oder Nachfolgerin von Zilias sein wird, entscheidet sich eventuell auch in einem der Konzerte. Gäste sind die Dirigenten Patrick Lange, Francesco Angelio, Jonathan Darlington und Dirk Kaftan. Aber auch Kapellmeister Mario Hartmuth bekommt einen großen Auftritt.

Neu ist: Unter dem Titel "Lied.Konzerte" präsentieren Ensemblemitglieder und die Residenzkünstlerin Nylund klassische Liederabende wie die "Winterreise", geplant ist auch ein Barbara Streisand-Abend im Opernhaus, im Kulturzentrum Faust, im Jazz-Club Hannover und an anderen bespielbaren Orten.

In jedem Kammerkonzert wird es mindestens ein Werk einer Komponistin geben. Auch bei der Hälfte der Sinfoniekonzerte ist das der Fall.

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/Fotos © Staatasoper Hannover