Seit mehr als 400 Jahren ist die Aurikel als Zierpflanze sehr begehrt
Früher gab es mehr als 1 000 Sorten
Der Aurikel gebührt eine Bühne für begehrte Sammelstücke. Denn bereits im 16. Jahrhundert waren einzelne Exemplare in österreichischen Gärten heimisch. Der berühmte Botaniker Carolus Clusius verschickte 1 582 Samen dieser Pflanzen nach Holland und ein wenig später begann dann in Großbritannien eine intensive Züchtung dieser Pflanze.
Die empfindlichen Schönheiten wurden überwiegend im Topf kultiviert und auf Holzetageren, den so genannten Aurikel-Theatern, präsentiert. Auch heute sind Aurikel noch immer Sammelobjekte von Spezialisten und Liebhabern. Zu finden sind aber auch noch einige anspruchsvolle Sorten als Garten-Aurikeln im Sortiment des Fachhandels. Die einstige Sortenvielfalt existiert leider nicht mehr.

Die alpine Primula auricula, gelegentlich in Steingärten angepflanzt, wird als Aurikel bezeichnet. Sie gehört zur Gattung der Primeln, die mit rund 500 Arten über weite Teile der Nordhalbkugel ihre Verbreitung hat. Doch viel häufiger meint die Bezeichnung jedoch die oben beschriebenen Primel-Hybriden. Der Ursprung dieser genannten Aurikeln liegt in der an wenigen Standorten natürlich vorkommenden Bastard-Aurikel (Primula x pubescens), einer natürlichen Kreuzung aus Primula auricula und P. hirsuta.
Die Aurikel-Kultur verträgt keine Staunässe. Sie eignet sich für die Kultur in Töpfen oder Kübeln, die im Winter vor Regen geschützt im Freien bleiben können.
Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/Fotos Matthias Falk, hannover-fotografie