Auch das noch - LNG-Aus in Stade

Wurden hier sehenden Auges Steuergelder verschwendet?

 

Vorerst kann das schwimmende LNG-Terminal nicht in Betrieb gehen. Grund ist ein Rechtsstreit zwischen dem staatlichen Terminalbetreiber Deutsche Energy Terminal (DET) und dem Hamburger Konsortium Hanseatic Energy Hub (HEH). Darüber hatte zuerst das Handelsblatt berichtet.

Zu den bisher angefallenen Kosten macht die HEH allerdings keine Angaben. Doch Branchenschätzungen zufolge soll es sich um rund 50 Millionen Euro handeln. Zusätzlich kommen noch Kosten für den Ausbau des Hafens, die von Niedersachsen Ports, der landeseigenen Hafengesellschaft, auf rund 300 Millionen Euro veranschlagt werden. Dabei dürften die Kosten für die Steuerzahler weiter steigen. Denn als schwimmendes Terminal hat der Bund das Schiff "Energos Force" gechartert, das vor mehr als einem Jahr in Stade angekommen ist. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geht davon aus, dass das Schiff den Steuerzahler pro Tag auch weiterhin rund 200 000 Euro kostet, da die "Energos Force" für 10 Jahre gechartert wurde. Bestätigt oder dementiert wird aber die Summe von offizieller Seite nicht!

Inzwischen hat die "Energos Force" den Standort in Stade verlassen und Gas ist über das Schiff bislang nicht importiert worden. Im Januar wurde es auf einen Ankerplatz in die Deutsche Bucht geschickt und von dort aus in der vergangenen Woche ins dänische Skagen verlegt.

 Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies bezeichnet die Verzögerung in Stade nicht akzeptabel. "Hier geht es nicht nur um ein einzelnes Projekt, sondern um die Versorgungssicherheit Deutschlands", so der SPD-Politiker. "Ein weiteres Verzögern oder gar ein Scheitern dieses wichtigen Projekts kann und darf sich niemand leisten."

 

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWoFoto © Matthias Falk, hannover-_fotografie