Große Bühne für große Talente:
Staatsoper Hannover und HMTMH gründen eine Musiktheaterakademie
Mit einer gemeinsamen Musiktheaterakademie wollen die Staatsoper Hannover und die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) ihre Zusammenarbeit künftig deutlich intensivieren. Eine entsprechende Vereinbarung haben der designierte Intendant der Staatsoper, Bodo Busse, und der Präsident der HMTMH, Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, am Dienstag, 10. Juni 2025, im Opernhaus unterzeichnet.
Auf zwei Feldern wollen beide Häuser eng kooperieren: zum einen werden fortgeschrittene Gesangsstudierende der HMTMH verstärkt die Möglichkeit erhalten, an Produktionen der Staatsoper mitzuwirken - die Auswahl geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten soll gemeinsam auf der Grundlage eines Vorsingens und gemäß den Rollenvakanzen getroffen werden – zum anderen sollen die Werkstattproduktionen, die die HMTMH bislang jährlich im Sommersemester – meist in ihrem verhältnismäßig kleinen „Studio D“ – inszeniert, künftig als gemeinschaftliche Musiktheaterproduktion auf eine der Bühnen des Staatstheaters Hannover gebracht werden.
Freuen sich auf die Zusammenarbeit: Teams der Staatsoper Hannover und der HMTMH
Während Darstellerinnen und Darsteller ebenso wie meist auch die Regieführenden und musikalische Leitung von der Hochschule kommen, stellt die Staatsoper das Orchester sowie Bühnen- und Kostümbild, Requisite, Maske und Technik.
In der Spielzeit 2025/26 steht hierfür bereits „Kirsas Musik“ von Thierry Tidrow als mobile Produktion auf dem Programm. Für die Saison 2026/27 ist eine Barockoper im Ballhof in Planung.
Die künstlerische Gesamtverantwortung für diese Produktionen tragen beide Häuser gleichberechtigt.
„Ich freue mich sehr auf diese Zusammenarbeit. Wir unterstützen damit nicht nur gerne den musikalischen Nachwuchs, sondern profitieren so zugleich von der exzellenten Qualität der Gesangsausbildung an der HMTMH, von der ich mich unter anderem bereits als Jurymitglied beim Walter und Charlotte Hamel Opernwettbewerb selbst überzeugen konnte. Unser Publikum kann sich auf außergewöhnliche neue Stimmen freuen“, erklärte Bodo Busse anlässlich der Vertragsunterzeichnung.
„Mit der Kooperation können unsere Studierenden bereits während Ihrer Ausbildung wichtige Bühnenerfahrungen in einem hochprofessionellen, international renommierten Umfeld sammeln. Unsere Aufgabe als Hochschule ist es nicht nur, hervorragende Künstlerinnen und Künstler auszubilden, sondern auch, ihnen die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufsweg mitzugeben. Solche Praxiserfahrungen sind hierbei von unschätzbarem Wert und eine große Chance“, betonte HMTMH-Präsident Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel.
Die Leitung der gemeinschaftlichen Musiktheaterakademie wird der Studienleiter der Staatsoper, Francesco Greco, übernehmen. Die Verantwortung innerhalb der HMTMH liegt bei Paul Weigold, Professor für musikalische Szenen- und Ensemblearbeit, und Roman Hovenbitzer, Verwaltungsprofessor für Opernregie.
Beide Häuser können sich für die Zukunft auch weitere Felder der Zusammenarbeit vorstellen. In einem gemeinsamen „Opera Lab“ könnten neue, innovative Formen des Musiktheaters in verschiedenen Projekten erforscht, produziert und präsentiert werden. Und auch bei den „großen“ Opernproduktionen der HMTMH, die die Hochschule zum Ende des Wintersemesters im Richard Jakoby Saal am Neuen Haus in Eigenregie auf die Bühne bringt, wäre eine Unterstützung mit Sachleistungen und Know-how-Transfer durch die Staatsoper denkbar. Hierzu sollen weitere Gespräche geführt werden, erklärten Busse und Prömel.
Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe HaWo/Foto © Moritz Frankenberg, Quelle: Staatstheater-Hannover.de