Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen legt Bericht für 2024 vor
2024 hat der KBD in Niedersachsen rund 221 Tonnen an Kampfmitteln geborgen und entsorgt


Im Rahmen der Gefahrenabwehr und zur Herstellung der Baugrundsicherheit bei 1.216 Einsätzen wurden rund 221 Tonnen an Kampfmitteln aus der Zeit der beiden Weltkriege geborgen und entsorgt – allein in der niedersächsischen Nordsee waren es knapp 23 Tonnen. Dies geht aus dem aktuellen Jahresbericht des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Niedersachsen hervor. Im vorherigen Berichtsjahr waren es rund 164 Tonnen Kampfmittel, die in 1.023 Einsätzen unschädlich gemacht worden. Die Zahl der nicht transportfähigen Blindgänger ist zudem erneut gestiegen: Im Jahr 2024 musste bei 77 Einsätzen alte Munition vor Ort gesprengt werden.

Die Niedersächsische Ministerin für Inneres, Sport und Digitalisierung, Daniela Behrens, sagt: „Dank der Expertise und des Einsatzes der hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes werden tagtäglich gefährliche Sprengkörper zuverlässig lokalisiert und unschädlich gemacht.“

Und weiter; “Wie die Zahlen des aktuellen Berichts zeigen, liegen im niedersächsischen Boden noch immer große Mengen an Kampfmitteln verborgen. Der KBD bleibt für die Sicherheit unseres Bundeslandes vor diesem Hintergrund auch weiterhin unverzichtbar“ Dieser Dank gelte auch den Mitarbeitenden in der Kriegsluftbildauswertung, deren Arbeit bei der Identifizierung dieser Gefahren eine zentrale Rolle spielt operativen Außendienst ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Kampfmittelbeseitigung.“

In 2024 wurden 5.489 Anträge auf Kriegsluftbildauswertung für beabsichtigte Bauvorhaben bearbeitet und ausgewertet.
 
Die Beseitigung von Weltkriegsmunition ist häufig mit großen Einschränkungen und hohem Aufwand für die unmittelbar Betroffenen, aber auch weitere Beteiligte, wie Hilfsorganisationen und Sicherheitskräfte, verbunden. „Die Sicherheit, die wir heute genießen, ist das Ergebnis ihrer unermüdlichen Bemühungen. Daher sollten wir diese vielfältigen Leistungen nicht nur würdigen, sondern auch weiterhin die notwendigen Ressourcen bereitstellen, um eine erfolgreiche und reibungslose Arbeitsweise auch in Zukunft zu gewährleisten,“ so Ministerin Behrens weiter.
 
Auch 2024 kam es wieder zu Zwischenfällen mit Brandbomben, bei denen auch Personenschäden verzeichnet wurden. Es gilt darum weiterhin unbedingt zu beachten: Alte Munition verliert im Laufe der Zeit nicht an Gefährlichkeit – Alterungsprozesse und Korrosionseinwirkungen erhöhen oftmals die Gefahr einer plötzlichen Explosion, von Bränden oder dem Austritt von giftigen Gasen.


Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/Fotos © Matthias Falk, hannover_fotografie