Neue Sonnenbänke für Hannover

Erste „Sonni“-Modelle auf der Lister Meile eingeweiht


Die Landeshauptstadt Hannover hat am 19. Juni die ersten 20 sogenannten „Sonni“-Bänke auf der Lister Meile aufgestellt. Oberbürgermeister Belit Onay und Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel präsentierten die neuen, sonnengelben Sitzgelegenheiten, die künftig an mehreren Orten im Stadtgebiet zum Einsatz kommen sollen.

Die Idee stammt aus dem Innenstadtdialog: Die dort getesteten gelben Dialogbänke fanden großen Anklang bei Bürgerinnen und Bürgern. Aufbauend auf diesem Erfolg entwickelte ein Stadtgestalter eine kürzere, mobile Variante – die „Sonni“. Ihr auffälliger Gelbton sorgt nicht nur für Sichtbarkeit, sondern bringt gezielt Farbakzente in den öffentlichen Raum.

„Ich bin froh, dass wir mit den neuen Bänken einfache, aber wirksame Möbel im öffentlichen Raum anbieten können, die zum Verweilen und Begegnen einladen“, so OB Onay. „Die kleineren 'Schwestern' der Dialogbänke lassen sich flexibel versetzen – in den Schatten, in die Sonne oder in Gruppen. Wichtig ist, dass sie keine Wege blockieren, sondern das Miteinander stärken.“

Die gelben Bänke sind echte Hingucker!

Die Organisatoren und Investoren beim Probesitzen


Die „Sonni“ ist rund 1,10 Meter breit – etwa halb so breit wie eine klassische Stadtbank – und eignet sich für ein bis zwei Personen. Es gibt Modelle mit einer, zwei oder keiner Armlehne. Sie ist zu zweit transportierbar, aber durch ihr Gewicht schwer genug, um Diebstahl unattraktiv zu machen.

Zunächst werden 80 Bänke vor allem im Innenstadtbereich aufgestellt. Weitere Standorte, auch im nördlichen Abschnitt, sind in Abstimmung mit den Bezirksräten vorgesehen. Bis zum Beginn der Sommerferien sollen alle Bänke aufgestellt sein.

Dezernentin Anja Ritschel erläuterte die Maßnahme im Rahmen der Umgestaltung der Lister Meile: „Viele Gewerbetreibende und Passantinnen und Passanten haben sich mehr Aufenthaltsqualität gewünscht – die Sonnenbänke sind ein Baustein unserer Antwort darauf. Zusätzlich haben wir auf Grundlage der Sondernutzungssatzung befristet einen Experimentierraum ausgewiesen, damit die anliegenden Geschäfte in diesem Bereich ihre Außenflächen flexibler nutzen können.“

Baudezernent Thomas Vielhaber betonte die stadtgestalterische Bedeutung: „Die Lister Meile ist ein Pilotprojekt für neue Formen der Raumumgestaltung. Wir setzen auf kreative, kosteneffiziente Maßnahmen mit spürbarer Wirkung. Die Sonnibänke sind dabei ein sichtbares Zeichen für diesen Wandel.“

Die Bänke wurden in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Hannover – nach einem Entwurf des Stadtgestalters und unter fachlicher Begleitung durch Meister des Metallhandwerks - gefertigt. Die Zusammenarbeit dient auch der beruflichen Qualifizierung und Resozialisierung der Inhaftierten.

„Mit solchen Projekten geben wir den Gefangenen nicht nur eine Aufgabe, sondern auch Wertschätzung und Perspektive“, so Matthäus Pryga, Sprecher der JVA Hannover. „Dass ihre Arbeit draußen sichtbar ist, motiviert – und zeigt: Einsatz lohnt sich.“

Eine Bank kostet rund 750 Euro, das Gesamtprojekt beläuft sich auf ca. 60.000 Euro. Finanziert wurde es über die Stabsstelle Mobilität der Landeshauptstadt, noch bevor deren Auflösung beschlossen wurde.


Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/Fotos © Matthias Falk, hannover_fotografie